Eingewöhnung neuer Hühner im Hühnerstall

Eingewöhnung neuer Hühner im Hühnerstall

Neue Hühner eingewöhnen – worauf Sie für eine stressfreie Eingewöhnung achten sollten

Wenn neue Hühner einziehen, ist das immer eine große Aufregung für alle Beteiligten. Dabei ist es egal, ob Sie schon alteingesessene Hühner haben oder das erste Mal Hennen halten möchten. In beiden Fällen benötigen die Hühner eine gewisse Eingewöhnungszeit. Diese sollten Sie so stressfrei wie möglich gestalten, damit sich die Hennen von Anfang an bei Ihnen wohlfühlen. Hier finden Sie daher einige Tipps für eine reibungslose Hühner Eingewöhnung.

Willkommen im neuen Zuhause

Sie sind gerade Einsteiger in der Hühnerhaltung und haben noch keine Hennen daheim? Dann gestaltet sich die Eingewöhnung der Hühner vergleichsweise einfach. Bevor Sie die Hühner zu sich nach Hause holen, sollten Sie den Stall bereits vorbereiten. Dann können die Tiere in aller Ruhe ankommen, sich umschauen und ihre neue Umgebung kennenlernen. Stellen Sie die Transportbox, die Sie für die Reise verwendet haben, nach der Ankunft in den Hühnerstall. Öffnen Sie die Tür der Box und ziehen Sie sich erst einmal zurück. Dann können sich die Hühner vom Transportstress noch etwas erholen. Sie werden selbst entscheiden, wann sie ihren Transportkorb verlassen und ihr neues Zuhause erkunden möchten.

Die erste Zeit nach der Ankunft: die Hühner brauchen Zeit

Am Tag der Ankunft sollten Sie Ihre Hühner im Auslauf eingesperrt lassen. So haben die Tiere die Möglichkeit, erstmal alles in Ruhe zu erkunden. In kurzer Zeit finden sie heraus, wo sich Futter, Wasser und der Stall für die Nacht befinden. Doch wann gehen Hühner in den Stall? Meist suchen die Hennen ihren sicheren Stall selbstständig auf, wenn es langsam dämmert. In den ersten Tagen kann es aber sein, dass Sie nachhelfen müssen, weil die Hennen noch desorientiert sind. Die Hühner gehen nicht in den Stall? Dann locken Sie die Tiere am besten mit ein paar besonderen Leckerbissen hinein.

Prüfen Sie abends immer, dass alle Hennen da sind, und schließen Sie danach den Stall ab. Dann sind die Tiere sicher vor Fressfeinden. Und wann die Hühner morgens rauslassen? Am besten erst, wenn die Sonne aufgegangen ist. An heißen Tagen dürfen die Hühner schon ab 5.30 Uhr ins Freie, sonst genügt auch eine Stunde später. Im Winter bleiben die Hennen gerne bis 8 Uhr im Hühnerstall. Am ersten Tag nach der Ankunft im neuen Zuhause dürfen die Hühner dann auch in einen größeren Auslauf. Wenn Sie möchten, können Sie die Hennen den ganzen Garten erkunden lassen.

Die Vergesellschaftung mit anderen Hühnern: So klappt es ohne Stress

Haben Sie bereits Hühner? Dann bildet die Vergesellschaftung der neuen Tiere mit den bereits vorhandenen Hennen einen wichtigen Punkt für eine erfolgreiche Hühner Eingewöhnung. Die Hühner legen in diesem Fall eine neue Hackordnung fest. Dabei kann es zu Kämpfen unter den Tieren kommen. Um das möglichst zu vermeiden, ist es wichtig, die richtigen Hühner für die bestehende Gruppe auszusuchen. Zudem kommt es auf eine gute Eingewöhnungsstrategie an.

Die passenden Hühner für die Gruppe auswählen

Achten Sie darauf, immer mehrere neue Hühner zu einer bestehenden Gruppe dazu zu holen. Diese sollten sich am besten bereits kennen. Kommt ein einzelnes Huhn in eine Gruppe, ist die Gefahr größer, dass es von den anderen „gemobbt“ wird. Entscheiden Sie sich daher für ein Pärchen und gewöhnen Sie dieses in die vorhandene Gruppe ein. Ideal sind junge Hühner, da sich diese meist schneller in eine bestehende Gruppe integrieren. Das gilt vor allem dann, wenn die Hennen körperlich noch kleiner sind als die vorhandenen Tiere. Aber: Küken dürfen erst dann vergesellschaftet werden, wenn sie stark und groß genug ist, um sich eventuell gegen die älteren Tiere zu verteidigen. In Bezug auf die Rasse gilt, dass die neuen Hühner den alten Hennen in puncto Statur möglichst ähneln sollten. Jede Rasse hat eine eigene Persönlichkeit. Folgende Rassen passen gut zusammen:

  • große Hühnerrassen wie Orpingtons, Australorps oder Brahmas
  • normalgroße Hühnerrasen wie Marans, Deutsche Sperber und Araucana
  • Zwerghuhnrassen wie Federfüßige Zwerge oder Holländische Zwerge

Wichtig: Lassen Sie die Hühner vor dem Einzug bei einem Tierarzt untersuchen. Isolieren Sie die Tiere außerdem möglichst eine Woche lang. Durch diese Quarantäne erkennen Sie etwaige Krankheiten oder Parasiten. So können Sie diese behandeln, bevor die Erkrankungen in die ganze Gruppe geschleppt werden.

Möglichkeiten für die Eingewöhnung neuer Hühner

Neben der Auswahl der Tiere ist die richtige Vergesellschaftung wichtig. Dafür haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  1. Die neuen Hühner kommen einfach „heimlich“ nachts zu den schlafenden Hennen
  2. Sie gewöhnen die neuen Hühner langsam nebeneinander an die bereits vorhandenen Tiere

Welche Variante Sie wählen, hängt davon ab, welchen Charakter die Tiere jeweils haben.

1. Variante: Die neuen Hühner kommen nachts zu den schlafenden Hennen

Mit dieser Methode können Sie schnell die neuen Hühner eingewöhnen. Sie setzen die Hennen einfach heimlich zu den schlafenden Hühnern in den Stall. In diesem Moment sind die alten Tiere nicht angriffslustig. Sie gewöhnen sich über Nacht schon einmal etwas an den Geruch und die Anwesenheit der neuen Hennen. Bei dieser Vorgehensweise ist es wichtig, am nächsten Morgen genau zu beobachten: Wie reagieren die Hennen auf die neuen Artgenossen? Öffnen Sie den Stall möglichst früh, damit sich die Hühner notfalls im Auslauf aus dem Weg gehen können. Bei allzu starken Kämpfen ist eine erneute Trennung sinnvoll.

2. Variante: Die Hühner langsam aneinander gewöhnen

Wenn Sie wissen, dass Sie dominante und angriffslustige Hühner in Ihrer bisherigen Gruppe haben, ist die zweite Variante schonender und erfolgsversprechender. Sie dauert aber natürlich länger und erfordert mehr Arbeit. Sie benötigen ein separates Gehege oder einen abgetrennten Bereich im bestehenden Hühnergehege. Wichtig ist, dass beide Gruppen Sicht- und Riechkontakt haben. Die Hühner werden schon bald mit Neugier auf die jeweils anderen Tiere reagieren und diese nicht mehr als Eindringlinge wahrnehmen.

Dann kann die Vergesellschaftung auf neutralem Gelände beginnen. Dafür eignet sich ein kleiner, abgezäunter Bereich im Garten, den weder die neuen noch die alten Hühner für sich beanspruchen. Setzen Sie die beiden Herden dort möglichst gleichzeitig hinein. Beobachten Sie das Verhalten der Hennen eine Zeit lang. Sobald die Hackordnung geklärt ist und es keine Unruhen mehr in der Gruppe gibt, dürfen alle Hühner in ihr endgültiges Gehege umziehen.

Hühner eingewöhnen: weitere Tipps für eine friedliche Vergesellschaftung

Darüber hinaus sollten Sie auf folgende Dinge achten, wenn Sie neue Hühner eingewöhnen und bereits Hennen daheim haben:

  • Alle Hühner sollten uneingeschränkten Zugang zu Wasser und Futter haben. Stellen Sie zumindest übergangsweise mehr Tränken und Futterspender auf. Auf diese Weise verhindern Sie, dass die alten Hühner die neuen Tiere verjagen.
  • Viele Versteckmöglichkeiten mit Sichtschutz wie große Zweige, Baumstämme und Unterstände bieten den Tieren die Möglichkeit, einander aus dem Weg zu gehen und sich zurückzuziehen.
  • Genügend Futter für alle Tiere ist das A und O. Das verhindert Futterneid.
  • Verteilen Sie ein paar Körner im Auslauf, sodass alle Hennen zusammen nach dem Futter suchen können. Dann sind sie erst einmal abgelenkt mit dem Scharren und Picken, sodass das Kämpfen uninteressant wird.
  • Auch Beschäftigungsmöglichkeiten sind ideal, um die Hennen in stressigen Phasen abzulenken.
  • Bieten Sie den Tieren die Chance für ein gemeinsames Sandbad, denn das führt sie enger zusammen.

Wenn Sie diese Tipps beachten, steht einem friedlichen Zusammenleben der neuen und der alten Hühner nichts im Wege.

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