Wie man als Anfänger einen Gemüsegarten anlegt

Wie man als Anfänger einen Gemüsegarten anlegt

Gemüsegarten für Anfänger, Tipps und Tricks – wie kann ich selbst gutes Gemüse anbauen?

Immer mehr junge und auch ältere Menschen werden zu Selbstversorgern: Eigenes Gemüse anbauen macht Spaß, erweitert den Speiseplan und liefert jede Menge zusätzliche Vitamine. Gemüse anbauen kann jeder, ob auf einem Acker, in Töpfen, im Hochbeet oder auf der Fensterbank. Alles, was Sie für die erfolgreiche Aufzucht und Ernte von leckeren Salaten und Früchten benötigen, ist ausreichend Licht, ein nährstoffreiches Substrat und Wasser. Auch Anfänger können mit der richtigen Anleitung schon im ersten Jahr satte Früchte ernten und Gerichte aus selbstgezogenem Gemüse probieren. Kosten Sie exotische Raritäten, ziehen Sie vergessene deutsche Ackerfrüchte nach oder zeigen Sie Ihren Kindern spielerisch, woher ihr Essen eigentlich kommt und wie man es produziert.

1. Welche Gemüsesorten passen zum Standort?

Es gibt tausende verschiedene Gemüsesorten und auch aus gekauftem Gemüse vom Supermarkt können Sie einfach Samen herauskratzen, trocknen und anschließend einpflanzen. Die Auswahl an Samen ist groß, doch nicht jede Pflanze kann an jedem Standort gedeihen. Gärtner mit grünen Ohren sollten robuste Gemüsesorten wählen, die nicht bei jedem Pflegefehler sofort eingehen. Salate, Spinat, Radieschen, Zwiebeln und Bohnen gehören zu den am leichtesten zu pflegenden Pflanzen, doch es gibt noch mehr typisches Anfängergemüse, das fast immer gelingt und gute Erträge abwirft:

Sorten-Tipps: Welche Gemüsesorten sind für Anfänger geeignet?

– Eine Zucchinipflanze benötigt mindestens 1 Quadratmeter Platz, dafür können Sie ab Juli den ganzen Sommer reich ernten. Mit einer einzigen Pflanze kann sich eine Kleinfamilie bereits selbst versorgen, also nicht zu viele pflanzen! Zucchinis können Sie ab April im Haus vorziehen und nach den Frösten im Mai nach draußen umpflanzen. Sie benötigen jedoch viele Nährstoffe und sollten einmal wöchentlich gedüngt werden.

– Salat, Mangold und Spinat sind äußerst pflegeleicht und können vom Frühjahr bis zum Herbst gepflanzt werden. Mangold wächst sogar zweijährig und kann im Winter einfach abgedeckt mit Stroh im Garten stehen bleiben, um dann im Frühjahr nachzuwachsen.

– Erdbeeren gedeihen am besten an überdachten Plätzen, sie können aber auch frei ins Beet gepflanzt werden. Jede Erdbeerpflanze trägt etwa drei bis vier Jahre und bildet von allein Stecklinge aus, aus denen dann neue Erdbeeren wachsen.

– Möhren gibt es nicht nur in orange, sondern auch in weiß, gelb, schwarz, rot und in violett. In lockerer Erde unter freiem Himmel benötigen sie kaum Pflege, genau wie Zwiebeln und Kartoffeln. Das robuste Wintergemüse können Sie im Winter einfach in der Erde lassen und bei Bedarf ganz frisch ausgraben und verzehren.

– Tomaten gehören wie Zucchinis, Paprika und Gurken zu den Starkzehrern und benötigen sehr nährstoffreiche Erde. Tomaten und Paprikapflanzen lassen sich im Haus kinderleicht aus Gemüseresten in der Küche heranziehen. Ab Mai können Sie die Minipflanzen an einem sonnigen Ort auspflanzen. Vorsicht bei Zucchinipflanzen! Diese sind in der Natur giftig und können bei selbstgezüchteten Kulturen neue Giftstoffe entwickeln, daher sollten Zucchinis nur aus Samenpäckchen vom Gartenfachhandel herangezogen werden.

– Palmkohl ist eine eher unbekannte Kohlsorte, die in Aussehen und Geschmack dem Grünkohl ähnelt. Der gesunde Kohlstamm wächst vier Jahre lang auch im Winter und bildet bei guter Düngung zuverlässig das ganze Jahr über schmackhafte Blätter aus, die bei Bedarf abgetrennt und gekocht werden können.

– Sehr einfach zu pflegen ist die im Supermarkt eher selten zu findende Topinambur-Knolle, die tolle Blüten entwickelt. Im Herbst können die Knollen wie Kartoffeln geerntet werden und schmecken roh, gekocht und gebraten.

2. Wie ziehe ich Gemüsepflanzen vor?

Nach dem Aufkeimen sind junge Pflanzen sehr empfindlich. Trockenheit, Staunässe oder der Tritt einer Katzenpfote können Keimlinge eingehen lassen oder abknicken. Außerdem sind kleine Pflänzchen ein gefundenes Fressen für Raupen, Schnecken und Vögel. Die Anzucht im Haus ist deshalb für alle aus Samen gezogenen Gemüsepflanzen zu empfehlen. Um Samen zum Keimen zu bringen, müssen Faktoren wie Aussaattiefe, Feuchtigkeit, Lichtstärke und Umgebungstemperatur berücksichtigt werden. Im abgedeckten Anzuchthaus können Sie die Temperatur leichter kontrollieren und das Substrat dauerhaft feucht halten.

3. Wozu dienen Mischkulturen?

Monokulturen schaden dem Boden und fördern die Entwicklung von Krankheiten und Schädlingsbefall. Jede Pflanze wirkt sich anders auf den Boden aus und wehrt mit speziellen biologischen Mechanismen Schädlinge ab. So kommt es, dass manche Gemüsepflanzen besonders gute Nachbarn sind und sich gegenseitig bestens ergänzen. Bohnen gedeihen in der Nähe von Bohnenkraut beispielsweise besser als in Monokulturen, auch Brokkoli und Kartoffeln können sehr gut ins gleiche Beet gepflanzt werden. Wenn Sie Ihre Lieblingssorten für die Gartensaison gewählt haben, können Sie in Mischkultur-Tabellen die richtigen Nachbarn ermitteln und das Beet so ergänzen.

4. Wie wird ein Beet richtig aufgeteilt?

Wenn Sie Pflanzen im feststehenden Beet oder Acker kultivieren, müssen Sie spätestens im zweiten Gartenjahr die Fruchtfolge beachten. Enthalten Böden zu viele oder zu wenige Nährstoffe, können Pflanzen nicht mehr richtig gedeihen. Die Reihenfolge der Pflanzen an einem Standort sollte deshalb jährlich wechseln. Dafür gibt es verschiedene Methoden wie die Dreifelderwirtschaft, die Vierfelderwirtschaft oder die Rheinische Fruchtfolge. Da im Garten meist nur Blattfrüchte (wie Rüben, Kohl oder Spinat) und keine Halmfrüchte (wie Weizen und Roggen) angepflanzt werden, bietet sich eine einfache Vierfelderwirtschaft im Gemüsegarten für Anfänger an.

Wie funktioniert eine Vierfelderwirtschaft?

Für eine Vierfelderwirtschaft benötigen Sie nicht unbedingt einen großen Acker mit vier Zonen, dort funktioniert das Vierfeldersystem jedoch ebenfalls bestens. Um dem Boden nicht zu viele Nährstoffe zu entziehen, sollte die Bepflanzung jedes Feldes jährlich wechseln. Um die mikrobiologische Balance im Boden aufrechtzuerhalten und große, gesunde Früchte zu ernten, sollten Böden so abwechslungsreich wie möglich bepflanzt werden. Bei Hobbygärtnern bewährt ist die einfache Fruchtfolge geordnet nach Nährstoffbedarf:

– In der ersten Saison Starkzehrer wie Blumenkohl, Grünkohl, Kürbis oder Tomaten

– In der zweiten Saison Mittelzehrer wie Kartoffeln, Möhren, Rüben und Mangold

– In der dritten Saison Schwachzehrer wie Bohnen, Salat und Topinambur

– In der vierten Saison wird der Boden mit Grünbepflanzung aufgewertet (zum Beispiel als Bienenweide)

– Abgesehen vom Nährstoffbedarf sollten Hobbygärtner außerdem darauf achten, nicht zweimal die gleiche Pflanzenfamilie an die gleiche Stelle oder in den gleichen Topf zu pflanzen.

5. Welche Pflege braucht ein Gemüsegarten?

Nach den Eisheiligen im Mai ist in den meisten deutschen Regionen nicht mehr mit Frost zu rechnen. Jetzt ist die richtige Zeit, um vorgezogene Pflänzchen ins Freie zu setzen. Bohnen, Kartoffeln und Topinambur können direkt im Freiland gelegt werden, andere Keimlinge sind etwas anfälliger und gedeihen am besten im Anzuchtgewächshaus auf der Fensterbank. Die heranwachsenden Pflanzen benötigen je nach Wetterlage regelmäßige Pflege. Gießen Sie nur in den frühen Morgenstunden oder am Abend direkt an die Wurzeln, um Wasser zu sparen und Schnecken fernzuhalten. Rankende Pflanzen wie Bohnen oder Kürbis benötigen möglicherweise Rankgerüste, um sich der Sonne entgegenstrecken zu können.

Wie vertreibe ich Schnecken im Gemüsegarten?

Werden Nacktschnecken nicht aktiv bekämpft, übernehmen die invasiven Schleimer schnell Ihre gesamte Ernte und fressen sämtliche Keimlinge immer wieder ab, bis sie absterben. Um Ihren Gemüsegarten nicht zu Schneckenfutter werden zu lassen, müssen Sie Schnecken aktiv bekämpfen. Gifte jeglicher Art haben im Garten jedoch nichts zu suchen! Angeblich naturfreundliches Schneckenkorn kann auch Igeln, Vögeln und anderen Gartenbesuchern schaden oder diese sogar töten. Durch tägliches Absammeln, Zerstörung von Nistplätzen oder Pflanzenschutzmaßnahmen wie Kupferwolle oder Schneckenkragen können Sie Ihre Pflanzen frei von Schnecken halten.

6. Wie können Pflanzen organisch gedüngt werden?

Auch bei sinnvoller Fruchtfolge benötigen Ihre Pflanzen zusätzlichen Dünger, um sich voll entfalten zu können. Mit synthetischen Düngermischungen besteht allerdings leicht das Risiko einer Überdüngung. Organischer Dünger und Kompost reichern den Boden auf natürliche Weise mit Nährstoffen an. Vor allem starkzehrende Pflanzen sollten in der Wachstums- und Fruchtphase wöchentlich nachgedüngt werden, damit sie gute Erträge liefern und den Boden nicht auszehren. Als Düngemittel sind gekaufte organische Dünger, Kompost vom Komposthaufen, Holzasche, Bananen- und Kartoffelschalen oder Fallobst geeignet.

Wie stelle ich eine Brennesseljauche her?

Aus Ihrem Unkraut können Sie in einem Wassereimer mit Deckel innerhalb weniger Tage Jauche gewinnen. Brennesseljauche verbreitet einen starken Geruch und enthält viel Stickstoff und Kalium. Beide Stoffe werden von Pflanzen in der Blütezeit benötigt, damit sich große und nährstoffreiche Früchte entwickeln können. Das gefilterte Jauchewasser können Sie auch frei über Kohlköpfe schütten oder die Blätter von stark zehrenden Pflanzen damit besprühen, um die Pflanzenzellen zu stärken.

Fazit: Wann startet die Gartensaison?

Mit moderner Technik, Gewächshäusern und ausreichend Platz im Freien können Hobbygärtner in Deutschland im Grunde jedes Gemüse kultivieren. Bekannte Sorten wie Brokkoli, Erdbeeren und Möhren gibt es in verschiedenen Farben und Formen. Auch das Ausprobieren unbekannter und tropischer Gemüsesorten wie Maca, Topinambur, Ingwer oder Kurkuma bereitet nicht nur dem Gaumen Freude. Gemüsepflanzen jeder Art können Sie mit beleuchteten Indoor-Gewächshäusern und Pflanzenlampen auf der Fensterbank mit etwas Erfahrung sogar das ganze Jahr über heranziehen. Üblicherweise beginnen Hobbygärtner im Januar oder Februar mit der Anzucht von frühem Gemüse wie Auberginen, Tomaten, Blumenkohl und Physalis jeden Monat kommen neue Setzlinge dazu, bis Sie Ihr Beet nach Ihren Wünschen besetzt haben und nur noch pflegen müssen. Im Herbst und im Winter sollten alle Beete gut gedüngt und mehrfach umgegraben werden, um sie für das kommende Jahr vorzubereiten.

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