Tipps für gutes Stallklima im Pferdestall

Stallklima im Pferdestall

Stallklima fürs Pferd – Wie sorge ich für gute Luft im Pferdestall?

Zur artgerechten Pferdehaltung gehört das richtige Stallklima fürs Pferd. Die natürliche Offenstallhaltung für Pferde wird in Deutschland immer beliebter, trotzdem stehen die meisten Tiere noch im geschlossenen Stall. Pferde sind Steppentiere und benötigen deshalb nicht nur viel Bewegung, sondern auch viel frische Luft. Um Atemwegserkrankungen zu vermeiden, sollte die Luft im Stall sich deshalb so wenig wie möglich von der frischen Außenluft unterscheiden. Auch saisonale Temperaturwechsel und Unterschiede zwischen Tag- und Nachttemperaturen sind wichtig für die körpereigene Thermoregulation der Tiere, die durch Gewöhnung und Training gestärkt werden kann. Um das Stallklima zu verbessern, sollten Pferdehalter Keimherde minimieren und regelmäßig lüften.

Welche Temperatur benötigen Pferde im Stall?

Die Temperatur im Stall sollte nach Möglichkeit immer der Außentemperatur entsprechen. Pferde haben eine eingebaute „Klimaanlage“ und können ihre Körpertemperatur bei Temperaturen zwischen – 15 und + 25 Grad Celsius problemlos selbst regulieren. Am wohlsten fühlen die Tiere sich bei kühlen Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad, im Stall sind schwankende Temperaturen je nach Wetterlage jedoch durchaus erwünscht. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 80 % ist ideal, damit die Schleimhäute nicht austrocknen und sich trotzdem keine Schimmelpilze bilden.

Wie oft muss ein Pferdestall gelüftet werden?

Im Stall ist tägliches Durchlüften Pflicht. Da Pferde relativ unempfindlich gegen Hitze und Kälte sind, kann der Stall auch zeitweise oder dauerhaft offenstehen. Ist der Temperaturunterschied zwischen Außen- und Innenbereich zu groß, entsteht beim Öffnen von Türen und Fenstern Zugluft. Diese kann Augenentzündungen, Muskelverspannungen und Infektionskrankheiten begünstigen wie beim Menschen, besonders wenn die Tiere geschwitzt haben. Mit Lamellenvorhängen können Sie Pferdeboxen geringfügig vor Zugluft schützen. Bei regelmäßiger und guter Belüftung tritt Zugluft jedoch kaum auf, was das Ziel jedes Pferdewirtes sein sollte.

Welche Luftwerte sind im Pferdestall normal?

Das Stallklima für Pferde können Sie mit Messgeräten genau bestimmen. Ein Anemometer gibt an, wie stark der Luftzug in einem Raum ist. Für ein gesundes Stallklima sind Werte von 0,2m erstrebenswert, damit die Luft nicht steht und es trotzdem nicht im Stall zieht. In geschlossenen Ställen bilden sich außerdem Gase wie Ammoniak, Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff, deren Gehalt in der Luft genau gemessen werden kann. Optimal sind Nullwerte für schädliche Gase, die von den Tieren und ihren Hinterlassenschaften ausgestoßen werden. Je mehr Pferde im Stall stehen, desto mehr Kohlenstoffdioxid wird beispielsweise über die Atemluft ausgestoßen. Der Kohlenstoffdioxidgehalt in der Luft sollte nicht mehr als 1.000 ppm betragen, sonst muss deutlich besser gelüftet werden.

Welche Einstreu ist am besten für das Stallklima beim Pferd?

Feinstaub in der Luft ist in jedem Pferdestall ein Thema und kann zum Problem werden. Der typische Pferdestall-Geruch setzt sich hauptsächlich aus Ammoniakgasen und Staubpartikeln aus verdrecktem Einstreu zusammen. In Studien haben sich Strohpellets und Holzspäne als besonders feinstaubarme Einstreumöglichkeiten erwiesen. § 2 des Tierschutzgesetzes schreibt artgerechte Einstreu für jeden Pferdestall vor, daher ist die Haltung auf Matten ohne Einstreu oder auf Gittern unter keinen Umständen erlaubt.

Wie oft muss eine Pferdebox gesäubert werden?

In der Pferdebox muss täglich ausgemistet werden. Dabei sollten Pferdehalter großflächig verfärbtes Stroh und Pellets entfernen, die nass sind oder waren. Die Einstreu saugt Flüssigkeit von Hinterlassenschaften auf und dient gleichzeitig als Schlafstätte zum Ausruhen, deshalb ist gewissenhafte Arbeit hier ein Muss. Je hygienischer der Untergrund in der Pferdebox, desto weniger keimbehaftete Partikel und Gase schweben in der Luft. Auch die tierischen Bewohner sind zufriedener und leiden seltener unter Infektionskrankheiten, wenn sie in einer sauberen Umgebung leben.

Wann muss ein Lüftungssystem im Pferdestall installiert werden?

Moderne Lüftungssysteme für Ställe verbessern die Luftqualität vollautomatisch. Verbrauchte Luft wird über Ventilatoren nach außen geleitet und frische Luft wird zugeführt. High End Systeme verbreiten zusätzlich feine Wasserpartikel, die den Feinstaub im Stall binden. Feinstaub entsteht unvermeidlich aus Haar- und Hautpartikeln, Einstreu und trockenem Kot. Eine hohe Feinstaubkonzentration in der Pferdebox kann die empfindlichen Atemwege der Tiere angreifen und Krankheiten begünstigen, daher sind Lüftungssysteme für „muffige“ Boxen eine wichtige Ergänzung zum täglichen Lüften.

Wie wird Pferdefutter richtig gelagert?

Raufutter für Pferde ist besonders trocken und faserig. Bei hoher Luftfeuchtigkeit oder falscher Lagerung kann Pferdefutter leicht schimmeln und zum Luftverpester werden. Da in den Boxen meist eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht als in einer unbewohnten Garage, sollte Pferdefutter nach Möglichkeit getrennt von den Tieren gelagert werden. Um Schimmel zu vermeiden, sollte das Futter möglichst trocken und kühl lagern.

Fazit: Ist eine Offenstallhaltung besser für Stallklima und Pferde?

Als Fluchttiere der Steppen haben Pferde extrem leistungsstarke Lungen, die viel frische Luft benötigen. Pferdehalter sollten das Stallklima für ihre Tiere deshalb so angenehm und natürlich wie möglich gestalten. Bei einer Offenstallhaltung können Pferde frei zwischen Außen- und Innenbereich wählen und sich gemeinsam in der Herde ausruhen. Nicht jedes Pferd ist für diese Haltungsform geeignet, da es große charakterliche Unterschiede unter den Tieren gibt. Trotzdem richten sich immer mehr Ställe für eine Offenstallhaltung mit zusätzlichen Boxen zur Trennung von kranken oder sozial auffälligen Tieren ein. Die große Bewegungsfreiheit und das natürliche Stallklima kommt der Natur von Pferden einfach deutlich näher als eine Haltung in der Box.

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